Fenja Ludwig
Couture de Cologne
Studio: Palmstraße 45, 50672 Cologne
Open: Tue—Sat 12—7pm
modemanufaktur-ludwig.com
Meine Modelinie heißt Couture de Cologne. Der Name beschreibt was es ist: Schneiderkunst aus Köln.
2003 habe ich als Modedesigner mit einer Ready-To-Wear-Kollektion begonnen. Aber im Laufe der Zeit hat sich herauskristallisiert, dass ich eigentlich vielmehr für die Kreation von Couture gemacht bin. Das macht auch aufgrund meiner sehr fundierten Ausbildung Sinn: Ich habe Modedesign studiert und bin zusätzlich Schneidermeister.
Ich hatte von Anfang an einen signifikanten Stil, eine eigene Handschrift. Diese hat sich im Laufe der Jahre verfeinert und manifestiert, aber stilistisch ist sie konstant geblieben. Ich war und bin immer noch inspiriert vom Schick der Disco-Ära der Endsiebziger Jahre. Mode ist für mich angewandte Kunst. Als Modedesigner muss man sehr marktorientiert arbeiten, das langweilt mich immer mehr. Als Couturière bin ich frei. Meine Mode ist durchaus tragbar, das ist mir sehr wichtig. Aber man muss sich bewusst sein, dass es keine Mode für graue Mäuse ist; in meinen Kreationen wird man gesehen. Das muss man wollen und aushalten können.
Mein Atelier – die Modemanufaktur – ist eine Symbiose aus Werkstatt und Showroom und mein zweites Zuhause. Die Modemanufaktur ist sehr zentral in der Kölner City gelegen. Offiziell habe ich dienstags bis samstags von 12 bis 19 Uhr geöffnet. Zusätzlich gebe ich regelmäßig Schneiderkurse, die zum größten Teil außerhalb der Öffnungszeiten stattfinden. Es ist mir ein Anliegen, das Wissen und Können rund ums Schneidern weiterzugeben, damit dieses schöne Handwerk nicht ausstirbt.
Mitten im Schaufenster der Modemanufaktur steht ein riesengroßer Schneidertisch, so platziert, dass Passanten mir und meinen Schneiderlehrlingen, so nenne ich meine Kursteilnehmer, immer bei der Arbeit zusehen können. Der Tisch dient aber nicht nur als Arbeitsfläche, er hat auch den Charakter einer Bühne. Wir nutzen diese Bühne für Performances. Zusammen mit meinem Künstlerkollektiv veranstalte ich regelmäßig Kabarettabende. Wir arbeiten sehr visuell und präsentieren in intimer Atmosphäre eine Mischung aus Musik, Tanz, Mode und Poesie. Für mich ist das eine neue und zeitgerechte Variante, Mode zu präsentieren.
Ansonsten besuche ich viele Vernissagen in den zahlreichen Galerien der Stadt. Zur Zeit findet im Rautenstrauch-Joest-Museum die Ausstellung Fast Fashion – die Schattenseiten der Mode statt. Die Ausstellung klärt über die Herstellungsprozesse der Fashionindustrie auf, welche zu den schmutzigsten überhaupt gehört. Sehr sehenswert!