Kleiderei
Eva Gronbach
Gunee Homme
Fenja Ludwig
Lanius
Lanius
Gunee Homme
Anna Dezet
Strehlow
Beron
Strehlow
Strehlow
FH Bielefeld
Embassy of Bricks and Logs
FH Bielefeld
Bee by Bill
Kurz & Weit Brillenmanufaktur
Design Department
FH Bielefeld
Anna Termöhlen
LEVIT02
Lanius
Strehlow
Anna Dezet
FH Bielefeld
Anna Termöhlen
Herrenbude
Embassy of Bricks and Logs
Beron
Wunderwerk
Fenja Ludwig
Design Department
Gunee Homme
Eva Gronbach
Beron
Embassy of Bricks and Logs
Wunderwerk
Bee by Bill
Lanius 
Eva Gronbach
Kleiderei
Design Department
Marion Strehlow
Levit02
Sibylle Boveleth
Photography meets fashion
Niko Vatheuer
Fritz Ferdinand
Wildling Shoes
Anna Dezet
Anna Termöhlen
Michaela Reinhardt
Creator and Muse
Ina & Jens Heinzerling
Eva Gronbach
Achim Schmitz
Photography meets fashion
Heiko Wunder
Rolf Rainer Footwear
Gunee Homme
Kleiderei
Claudia Lanius
Elina & Irina Solomonov
Stories Impressum Datenschutz en

Editorial

Die Online Version unserer NRW Fashion Edition des Heimatdesign Magazins Nr. 17

Liebe Leserinnen und Leser,
in dieser NRW-Fashion-Edition des Heimatdesign-Magazins – Ausgabe Nr. 17 – nehmen wir Sie mit auf die Reise zu Menschen aus Nordrhein-Westfalen, die Mode machen – auch mit nachhaltigen Konzepten – und geben einen kurzen Einblick, was für großartige Möglichkeiten die Modeschulen in der Region bieten. Außerdem geht es um verschiedene Ansätze des Schuhemachens und um das Engagement, der Szene mit spannenden Formaten Sichtbarkeit zu verschaffen. In Statements, kurzen Texten und Interviews erfährt man, was die Designer so umtreibt, wo sie sich Inspiration holen oder mal durchatmen.
Fashion macht den Anfang, gefolgt von zwei weiteren Ausgaben, die von den tollen Interior- und Kommunikationsdesignern in der Region berichten.

Viel Vergnügen wünschen

Reinhild Kuhn & Marc Röbbecke

Plötzlich Modedesigner?

Interview: Gabriele Orsech, Design Department, Düsseldorf

Wie werde ich Modedesigner? Der Beruf ist nicht geschützt, deshalb kann ihn prinzipiell jeder ergreifen – auch ohne einschlägige Ausbildung. Doch natürlich ist es sinnvoll, die Grundzüge bei Fachleuten zu lernen. In NRW bieten mehrere Einrichtungen eine Ausbildung an, die figürliches und anatomisches Zeichnen, Modeillus­­­tra­tion, Kollektionsgestal­tung, Schnitt­technik, aber auch Mode­­ge­schichte, Marketing und vieles mehr umfasst. 2009 gründete Gabriele Orsech das Design Department – Akademie für Mode und Kommunikation Düsseldorf. Wir sprachen mit ihr.

NRW bietet als Ausbildungsstand­ort im Bereich Mode und Design vielfältige Möglichkeiten. Was ist das Besondere am Design Department?

Der Unterschied am Design Depart­ment ist die Interdisziplinarität. Hier entscheiden Sie sich nicht für einen Studiengang, sondern finden Mode- und Kommunikationsdesign kombi­niert mit Management-Tools. Unsere Absolventen haben in zeitgemäßer Form Design studiert und zusätz­lich durch unsere Partner-Hoch­schule, die Steinbeis Hochschule Berlin, einen Bachelor im Bereich Business Administration / Fashion Management. Das qualifiziert sie für Führungspositionen im Creative Management.

Welche Voraussetzungen sollte man für eine Ausbildung im Modebereich mitbringen?

Leistungsbereitschaft. Das Leben ist kein virtueller Fake. Wer etwas erreichen möchte, egal ob Selbstverwirklichung im Design oder eine Management-Position, darf nicht all­zu schnell zufrieden sein. Natürlich sollten die künstlerische Eignungsmappe und ein persönliches Gespräch auch Aufschluss über Kreati­vität, Individualität und Talent geben.

Label gründen oder eine Anstellung suchen: Was verspricht Ihrer Meinung nach nach einer Ausbildung mehr Erfolg?

Ganz klar die Anstellung. Die meisten Absolventen haben gar nicht das Kapital, die Kontakte und die Erfahrung, um professionell einsteigen zu können. Ein paar Jahre bei einem erfolgreichen Label zu arbeiten schult den Blick. Es kristallisiert sich sehr schnell heraus, wer danach für die Selbständigkeit geeignet ist.
Ich finde es immer beruhigend, wenn meine Absolventen erst einmal für internationale Häuser arbeiten. Ich habe einige Fehlinvestitionen, Tränen und Enttäuschungen bei zu unerfahrenen Startern erlebt. Die tun sich auch im Anschluss oft schwer, einen Einstieg in die Branche zu finden.

Was machen Ihre Absolventen heute?

Die Bandbreite reicht vom klassi­schen Modedesign für interna­tio­nale Unternehmen bis in die Agen­tur-Landschaft. Trendbüros, Magazine, Theater und Opernhäuser sowie Film- und Fernsehproduk­tionen sind die Ab­­neh­mer. Ich habe sogar Absolventen, die nach einem Master promo­viert haben und für Museen arbeiten, Ausstellungen kuratieren.
Viele unserer Ehemaligen sind bei den „big names“ der Modewelt unter­ge-­kommen – etwa bei Stella McCartney, Ann Demeulemeester, A. F.Vandevorst, Dries Van Noten, Akris, Erdem, Acne Studios, Pringle of Scotland, Alexander McQueen oder Adidas.
Wichtiger als der Bekanntheitsgrad der Unternehmen ist jedoch, dass nahezu alle unsere Absolventen einen guten Job machen – egal ob bei deutschen oder internationalen Firmen.

Können Sie Mode-Events in NRW empfehlen?

Ich persönlich mag die Ausstellungen des NRW-Forums, die Mode bzw. Modefotografie thematisieren.

 Autorin: Anja Kiel

Design Department
Campus: Mindener Straße 33a, 40227 Düsseldorf
designdept.de

Design Department

Photographer: Nathan Ishar, Fashion: Daniel Cabrera, Model: Lisa Steinmeier, Aquamarine Model Management

Design Department

Photography: Katarzyna Salamon, Fashion Design und Styling: Emine Altin, Make-up / Hair: Sarah Loewe, Muse / Model: Melissa Wirth, Photoassistent: Sharareh Ahmadi Taj

Design Department

Photographer: Nathan Ishar, Fashion: Joel Schumacher, Model: Thomas Cléda / Rad Model Management

Ein fabelhafter Netzwerker

Die Veranstaltungsformate *Platform Fashion* und *TNRWDI* (*The NRW Design Issue*) beleben die regionale Mode­szene ungemein. Wir sprachen mit dem Initiator Jonas Klingenstein von der Agentur *The Fable* darüber.

Du hast als Gründer von Platform Fashion ja letztes Jahr fünfjähriges Jubiläum mit dem Format feiern dürfen. Was genau veranstaltet ihr da eigentlich, und worin liegt der kontinuierliche Erfolg von Platform Fashion begründet?

Platform Fashion ist eine Plattform zur hochwertigen Inszenierung von Mode in Düsseldorf. Rund um die CPD (Collection Première Düsseldorf) werden ausgewählte Labels in einer attrakti­ven Atmosphäre zweimal pro Jahr emotional und medial in Szene gesetzt. Unterschiedliche Zielgruppen wie De­signer, Pressevertreter aber auch Mei­nungs­bildner und modeinteressierte Gäste werden unter einem Dach miteinander vereint.
Schaut man sich historisch gewach­sene Modestandorte wie Paris, London oder New York an, ist die Inszenie­rung von Mode eine wichtige Kompo­nente in den Aktivitäten der gesamten Branche. Man will sich zeigen, sowohl die Designer und Labels, als auch die Gäste; ob bei einer Aus­stellung, einem Get Togethers oder auf dem Laufsteg. Nach 5 Jahren und 10 Saisons ist Platform Fashion darüber hinaus zu einem wichtigen Ort des Austauschs und der Begegnung geworden, sowohl off- als auch online. So wird Platform Fashion nicht nur an den Tagen der CPD, sondern über das gesamte Jahr hinweg auf unterschiedlichen Kanälen gelebt.

Platform Fashion bietet nicht nur dem Fachpublikum einen Grund, nach Düsseldorf zu kommen, sondern auch einfach modeinteressierte Personen, denn: Auch sie können zu ausgewähl­ten Präsentationen Zugang erhalten. Wir glauben an die Kraft von gemein­samen, gesellschaftlichen Erlebnissen.

Wie würdest du denn so die Modeszene in Nordrhein-Westfalen einschätzen? Gibt es Besonderheiten oder Auffälligkeiten, vielleicht sogar Hürden, die man hier findet?

Zunächst einmal sind wir immer wie­der davon begeistert, wieviel kreatives Potenzial es in Nordrhein-Westfalen gibt – gerade auch in der Modeszene. Die Modeszene in Nordrhein-Westfalen ist dabei sehr diversifiziert. Es gibt viele spannende Labels und Designer überall aus Nordrhein-Westfalen mit ganz unterschiedlichen Ausrichtungen und Positionierungen. Dabei ist die Szene beileibe nicht nur in Hochburgen wie Düsseldorf oder Köln aktiv!
Bestrebungen, kleine wie auch große Designer und Labels in der Region zu halten – und vor allem auch den Absolventen von hier ansässigen Mode­schulen zu vermitteln, dass sie an vie­len Standorten in Nordrhein-Westfalen ideale Bedingungen für ihre Karriere vorfinden – sollte auch weiterhin einen hohen Stellenwert für die Branche und das Land haben.

Du hast mit The NRW Design Issue ein „kleines Förder­werk“ am Laufen, sagt man. Was steckt dahinter, und wie sind die Ergebnisse der ersten Ausgaben so gewesen?

Im Jahr 2018 haben wir mit Unter­stüt­zung des Wirtschaftsministeri­ums von Nordrhein-Westfalen das Pro­jekt The NRW Design Issue ins Leben gerufen, das die Förderung von jungem Modedesign aus NRW zur Zielsetzung hat.
In enger Vernetzung mit der Kunst­branche wird jungen Designern und Labels die Chance zum kreativen Austausch geboten – z. B. in Form von Präsentationen in Galerien, Inszenierungen auf dem Laufsteg oder Ex­per­ten-Talks und Workshops. Verschie­dene Projektpartner wie Creative.NRW, le bloc, Galerien Düsseldorf, Monopol und arte unterstützen das Format.
Direkt nach der ersten Ausgabe haben wir gemeinsam mit unterschied­lichen Partnern zusätzliche Maßnahmen für „unsere“ The NRW Design Issue-Designer realisieren können – beispielsweise. eine gemeinsame Prä­senz bei le bloc in Köln, Touren nach Maastricht zu Fashionclash oder ein Matchmaking bei der Amsterdamer Modefabriek.
Das Engagement der beteiligten Designer und die Freude an der Zusam­menarbeit finden wir immer wieder großartig und extrem inspirierend.

Wo siehst du dich da? Findet die Agenturarbeit nicht an ganz vielen Schnittstellen statt?

Wir als Kreativagentur arbeiten zunächst für ganz unterschiedliche Branchen und Kunden – nicht nur als Veranstalter. Im Zuge von Projekten wie Platform Fashion oder The NRW Design Issue sehen wir uns als Impulsgeber und in gewisser Hinsicht auch als Regisseur. Da gibt es schon viele Gemeinsamkeiten mit dem klassischen Agenturgeschäft. In unserer Funktion müssen wir alles im Blick haben – von innovativer Kreation und zuverlässigem Projektmanagement bis hin zur strategischen Kommunikation und transparenten Realisierung der Projekte. Die Vernetzung und Steuerung ganz unterschiedlicher Partner, um unterschiedliche Wünsche miteinander zu vereinen, ist manchmal herausfordernd – aber genau das, bzw. damit zu wachsen, ist, was uns Freude bereitet.
Und wenn wir unsere Expertise für ein kreatives Projekt wie The NRW Design Issue einsetzen dürfen, haben wir umso größeren Spaß an der Arbeit.

Und was sind die weiteren Pläne für 2019? Was für Projekte erwarten uns?

Zunächst freuen wir uns in 2019 auf ganz spannende Projekte für unterschiedliche Industriekunden, die teilweise schon in Vorbereitung sind. Zudem laufen aktuell die Planungen für die dritte Ausgabe von The NRW Design Issue; diese wird voraussichtlich rund um den 18. bis 21. Juli 2019 herauskommen (d.h. zur nächsten CPD). Es gibt viele Ideen und neue Ansätze. Wir freuen uns jedenfalls schon jetzt auf außergewöhnliche Tage mit zahlreichen Inspirationen! Vorbeikommen ist erwünscht!

Interview: Miedya Mahmod

Leidenschaft fürs Schuhe­machen

Verschiedene Ansätze zum Herstellen von Schuhen

„Schuhe machen – das ist echt kompliziert!“, seufzt Elina Solomonov. Warum sich die Designerin trotzdem darauf einließ? Weil sie keine Sandale nach ihrer Vorstellung fand. Also entwarf sie selbst eine und gründete vor rund vier Jahren gemeinsam mit ihrer Mutter, der Modedesignerin Irina Solomonov, ein eigenes Label in Dortmund. Levit02 bietet schlichte Sandalen aus pflanzlich gegerbtem Leder im Unisex-Design an. Schwierig erwies sich die Suche nach der passenden Produktionsstätte. Nach unbefriedigenden ersten Versuchen in Portugal entstand in einer italienischen Zwei-Mann-Manufaktur endlich ein Sortiment in der gewünschten Qualität. Die Zielgruppe beschreibt Elina Solomonov so: „Kreative Köpfe, Hipster, Menschen, die Wert auf Handwerk und Qualität legen.“
Wert auf Handwerk und Qualität legen auch Rolf Rainers Kunden. Der Schuhmacher fertigt in seiner Werkstatt in Mettmann Maßschuhe – nach umfassender Beratung, Vermessung der Füße und Herstellung individuel­ler Leisten. Ausgesuchte Gerbereien aus Deutschland liefern Rainer das Leder, und sein Reparaturservice sorgt dafür, dass die Schuhe ihren Trägern Jahrzehnte lang gute Diens­te erweisen. „Mein Anliegen: Das Konsumverhalten verändern. Schuh­­werk soll kein Wegwerfprodukt sein“, erklärt Rainer und bietet nicht zuletzt deswegen Workshops an, in denen die Teilnehmer selbst Schuhe herstellen können.
Vom Know-How eines Schuhmachers profitierte auch Selina Strunck. „Schuhe haben mich schon immer fasziniert“, erklärt sie. Doch als sie an einem aus Gips selbstgegossenen Leisten ihren ersten Schuh herstellen wollte, bekam sie Probleme beim Verbinden des Oberleders mit der Laufsohle. Der örtliche Schuhmacher gab Selina Nachhilfe. Und während ihres Design-Studiums münzte sie jedes Projekt auf Schuhe um. Ihrer Leidenschaft verdankt sie diverse Gemeinschaftsprojekte mit Forschungsinstituten. Etwa, wenn es um den Einsatz von 3D-Drucktechnik in der Schuhentwicklung geht. Computertechnik hilft ihr auch beim Kreieren ihrer eigenen Schuhkollektion, die die Dortmunderin online unter dem Label Fritz Ferdinand vertreibt.
Anna und Ran Yona dagegen hatten sich für Schuhe wenig interessiert, bevor sie Wildling gründeten. Die beiden lernten sich in Israel ken­nen, wo ihre drei Kinder die ersten Lebensjahre überwiegend barfuß ver­brachten. Als die Familie 2013 ins kältere Deutschland zog, fanden sich keine Kinderschuhe, die einen natürlichen Gang unterstützten und nicht einengten. Also entwarfen Anna und Ran gemeinsam ein Modell mit einer dünnen, flexiblen Sohle. Am Fuß ihrer ältesten Tochter entwickelte ein Leistenbauer den ersten Leisten für Wildling. Die Suche nach einer Fabrik in Portugal und nach geeigneten Materialien – Baumwolle, Hanf, Leinen, Wollwalk – schlossen sich an. Mit Erfolg: Mittlerweile beschäftigt Wildling 35 Vollzeitkräfte und verkauft Schuhe für Kinder und Erwachsene. Die viel­­leicht schönste Rückmeldung gab ein Kunde mit Sehbehinderung, erzählt Anna: „Der schwärmte von dem verbesserten Gefühl für den Boden.“ Ja, Schuhe machen ist nicht einfach. Da braucht es Leidenschaft.

 Autorin: Anja Kiel

Levit02

Sandal from / Sandale von Levit02, Photographer: Elina Solomonov

Fritz Ferdinand

Copyright: Fritz Ferdinand

Wildling Shoes

Barefoot Feeling by Wildling Shoes / Barfußfeeling mit Schuhen von Wildling, Copyright: Wildling Shoes

Rolf Rainer Footwear

Handmade Shoes by Rolf Rainer Footwear / Handgefertigt Schuhe von Rolf
Rainer Footwear

Fotografie trifft auf Mode

Auszug aus einem Interview von Ly Pham und Leah Mottershead

Fotografie und Mode – das sind nicht nur zwei eigenständige Studienrich­tungen innerhalb des Studiengangs Gestaltung am Fachbereich Gestal­tung der FH Bielefeld. Sie stehen auch in einer besonderen Verbindung zueinander. Im Seminar Modefoto­grafie & Styling betreuen Prof. Meiken Rau (Modellgestaltung und Modedesign) und Prof. Emanuel Raab (Fotografie und Bildmedien) Studierende gemeinsam, um ihnen bestmögliche Beratung bei der Planung und Umsetzung von konzeptionell ausgearbeiteten Modestrecken zu ermöglichen.
Wir haben sie interviewt und gefragt, inwiefern für sie Mode und Foto­grafie zusammengehören, von welchen Ideen sie sich bei ihrer Arbeit leiten und inspirieren lassen und was sie von ihren Studierenden erwarten.

In dem Kurs Modefotografie & Styling verbindet ihr die Studienrichtungen Fotografie und Mode. Wie wichtig ist für euch inter­disziplinäre Zusammenarbeit am Fachbereich Gestaltung?

Meiken Rau: Sehr wichtig. Das ist ein besonderer Aspekt, der unseren Fachbereich auszeichnet im Ver­gleich zu anderen Hochschulen: Hier bestehen Strukturen und Möglichkeiten, wirklich interdisziplinär zu ar­bei­ten. In der Mode entstehen so immer wieder hervorragende Arbei­ten; einmal in der Zusammenarbeit mit der Fotografie bei der Entwicklung von Modefotostrecken und dann mit der Grafik bei der Erstellung der Kollektionsbücher der Mode­studierenden.
Durch die Interdisziplinarität am Fachbereich lernen die Studierenden so schon im Studium, was später im Job Alltag sein wird: Dass man sich ständig mit Leuten aus anderen Disziplinen über Ideen austauscht und zusammen arbeitet.

Emanuel Raab: Austausch ist im Grunde immer ein Gewinn – er bringt für die Studierenden neue Impulse und Ideen, neue Konzepte und Erweiterung der eigenen Arbeit.
Die Hochschule ist ein Ort, wo wir diesen Austausch aktiv fördern können. Später im Berufsleben ist man meist als Einzelkämpfer unterwegs. Die Möglichkeiten sind häufig begrenzter als hier. Deshalb wollen wir die Studierenden dazu anregen, diese Chance wahrzunehmen und zu schauen: Was machen die anderen? Wie reagieren sie auf meine Arbeiten? Gibt es Impulse, die mich und meine Arbeit weiterbringen? Dabei geht es auch immer im weitesten wie im engeren Sinne um Kommunikation.

Was ist der größte Vorteil bei der Zusammenarbeit von Mode und Fotografie Studierenden?

E R: Als ich im Jahr 2000 an den Fachbereich kam, gab es diese Kooperation zwischen den Studienrichtungen Mode und Fotografie bereits. Ich konnte den Faden aufneh­men und weiterspinnen. Es ist immer wieder aufs Neue sehr spannend zu sehen, wie unterschiedliche Positionen, Meinungen und Perspektiven zusammenfinden, um ein gemeinsames Ergebnis zu erzielen. Das ist nicht immer einfach. Die Studieren­den aus der Mode haben häufig einen anderen Blick und ein anderes Interesse an ihrer Arbeit als die Fotografinnen und Fotografen, die das gemeinsame Projekt zunächst rein vom Bild her betrachten. Das ist sicherlich für alle eine neue und wichtige Erfahrung.

M R: Ich denke, es ist eine Win-Win-Situation. Für die Fotostudieren­den ist es von Vorteil, dass sie sich hier mit Modefotografie beschäf­ti­gen können – an vielen anderen Hochschulen gibt es diesen Schwerpunkt so nicht. Und für die Modestudieren­den ist die Fotografie wichtig, weil sie ihre Arbeiten immer auch fotografisch darstellen müssen. Insofern kommen hier zwei Dinge zusammen, die voneinander profitieren können.

Welche Herausforderungen und welche Schwierigkeiten ergeben sich in der Zusammenarbeit?

M R: Oftmals funktioniert es sehr gut. Aber es gibt natürlich auch ab und zu Teams, die nicht so optimal zusammen kommen, weil sie z. B. un­terschiedliche Ideen und Auffassungen haben. Das kann aber auch eine wertvolle Erfahrung sein, durch die man lernt, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie und mit welchen Menschen man gut im Team zusammenarbeiten kann.

E R: In der Modefotografie braucht die Mode das Bild und das Bild die Mode. Das macht es letztendlich auch sehr reizvoll. Andere Meinungen, andere Haltungen sind auf jeden Fall dienlich, da sie dazu beitragen, das eigene Tun zu hinterfragen, aus der eigenen Ecke heraus zu kommen, das „Bild“ sozusagen größer zu sehen. Wir versuchen am Fachbereich Gestaltung interdisziplinäres Denken und Arbeiten zu fördern und zu stärken und fordern die Studierende auf, nach rechts und links zu schauen. Jeder hat seinen Schwerpunkt, aber die Offenheit für andere Disziplinen ist und bleibt immens wichtig.

Über die Autorinnen: Ly Pham und Leah Mottershead studieren seit dem Sommersemester 2016 Mode am Fachbereich Gestaltung.

FH Bielefeld
Campus: Lampingstraße 3, 33615 Bielefeld
fh-bielefeld.de / gestaltung /studienrichtung-mode

FH Bielefeld

Photographer: Mara Engelsberger, Fashion: Aylin Tomta, Styling: Sarah Hägner, Aylin Tomta

FH Bielefeld

Photographer: Sari Schildt, Fashion / Styling: Tabea Hofemeister

FH Bielefeld

Photographer: Julius Stuckmann, Fashion: Karina Reich, Styling: Jade Evers

FH Bielefeld

Photographer: Stephanie Braun, Fashion / Styling: Rebecca Heine

Photography meets fashion

Photographer: Julius Stuckmann, Fashion: Aylin Tomta, Styling: Juliane Buchholz

Photography meets fashion

Photographer : Stephanie Braun, Fashion / Styling: Sarah Swoboda

(ANZEIGE) #urbanana

Schick sieh’se aus!

Der Dreikäsehoch unter den Städten stapelt tief: Wenn Köln, Düssel­dorf und das Ruhrgebiet als bananenförmige Metropolregion #urbanana ihre Trümpfe in eine Waagschale werfen, bringen sie Dich charmant aus dem Gleichgewicht. Hier schwankst Du nicht nur an der längsten Theke der Welt, sondern vor allem zwischen den gesammelten Werken der Nord­rhein-Westfälischen Freigeister und Pioniere. Und zwar auf den Gebieten der Musik und Mode, des Designs und Digitalen, der Festivals, jungen Kunst und Architektur hin- und her.

Mode: #urbanana steht Dir

Geh‘ den Laufsteg auf und ab – auf eigenen Beinen oder mit dem Blick allein. Was siehst Du? Internationales Fashion-Flair in Düsseldorf, die Kö kennt man. Dies ist auch die Stadt, in der die großen Namen von Morgen zum ersten Mal Nadel und Faden in die Hand nehmen. Marion Strehlow ist eine der Absolventinnen, die Mode in Düsseldorf gelernt haben. Inzwischen hat sie ihr eigenes Atelier – und bewahrt dort neben Stoff und Schnittmustern auch ihren #urbanana-Award auf. Erhalten hat sie ihn für ihre Tour Behind The Scene, bei der sie ihre Gäste zu ihren Kollegen mitnimmt. Dabei besuchen sie auch die kleinen, feinen Labels, die noch ganz frisch in der Stadt sind und erst aufgespürt werden wollen.
In Köln trägt das Belgische Viertel dazu bei, dass der Kunde vom guten Stil die Runde macht. Ein Mal im Jahr werden Showrooms, Schaufenster und Hinterhöfe zu Pop-up-Stores, Make-up-Stationen und Ausstellungsräumen. Die Sahnehaube kommt in Form einer sehr sehenswerten Modenschau daher, die in der örtlichen Kirche abgehalten wird.
Währenddessen machen sich fashionistas aus dem Gladbecker Kohlenpott auf den Weg nach New York. Zur NY Fashion Week erzählen sie die jerseygewordenen Geschichten aus dem Bergbau nach und tragen sie so in die Modewelt hinaus. Schlägel und Eisen immer mit dabei!

Urban Art: Bunt und gut

Geh‘ Schnitzel jagen  – von Mural zu Mural dem Toben urbaner Farbartisten hinterher. #urbanana bietet öffentlichen Raum für ihre malerischen Manifeste. Zum City Leaks Festival in Köln, aber auch in Düs­sel­dorf und dem Ruhrgebiet bekom­men sie in Form verschiedener Festi­vals würdige Foren. Hier nehmen inter­nationale Urban-Art-Größen Pinsel, Farbroller und Dose, manchmal auch Tape in die Hand, um die geleckte Unbeflecktheit oder verdreckte Tristesse in ein spektrales Spekta­kel zu überführen. Umsonst und draußen.
Nicht weniger wild geht es in NRWs Kunstvereinen vor sich. Was als selbstbewusste Emanzipation vom tonangebenden Ständestaat im 19. Jahrhundert als Bürgerinitiative begann, setzt sich bis heute in all seiner Geschäftigkeit fort. 300 Kunstvereine gibt es in ganz Deutschland, 63 davon allein in NRW. Hier treiben sie die Kunstproduktion und -rezeption voran, jeder Verein auf seine Art – und die kann sehr speziell sein. Auf Non-Profit-Basis sind die Kunstvereine Ausstellungsort und Produktionslabor, sie entwickeln die experimentelle Kunstproduktion in all ihren Formen weiter. Das schließt Malerei und Skulptur, aber auch Performance, digitale Kunst oder Art Walks mit ein, bei denen Künstler zu kunstthematischen Streifzügen aufbrechen.
Streifzüge bietet auch die Düsseldorfer Kunstakademie an, bei der Studierende zwei Mal im Jahr in die heiligen Hallen der Kunstproduktion am Rheinufer einladen. Hier haben Beuys, Uecker und die Bechers Schule gemacht.

Design: Auch schön

Geh‘ Dich in Details verlieben, wenn Designateliers ihre Türen öffnen und Dir der Odem des Schöpferischen entgegenweht. Wir geben zu, dass es nicht immer leicht ist, diese magischen Orte aufzuspüren. Deswegen zeigen wir dir, wo und wie du in #urbanana zur richtigen Zeit am richtigen Ort bist. Zum Beispiel beim dezentralen Design Festival Hello Designer Tour. Die paneuropäischen #urbanana-Award Preisträger im äußersten Westen des Landes widmen den ganzen Oktober den schönen und guten Dingen aus der Sparte Design.
Parallel zur internationalen Möbel­messe imm cologne in Köln, bringt Sabine Voggenreiter seit 1989 Kölner Designer, Möbelhäuser, Designgale­rien und Hochschulen mit interna­tio­­nalen Herstellern und Designern zu­sam­men. Ihre Passagen, die sich dezentral im Stadtgebiet in Ausstellungsräumen, im Hafen und unter Brücken abspielen sind Deutschlands größte Designveranstaltung.

Musik: So klingt #urbanana

Geh‘ Spuren lesen dort, wo mit Kraftwerk und Can, Nena und Extrabreit der Sound of #urbanana entstand und bis heute weiter wummert. Popmusikalische Streifzüge durch Köln, Düsseldorf und das Ruhrgebiet sind bei Tag und Nacht ein Leichtes, wenn Du mit der Web-App zum Sound of #urbanana den gelben #urbananen folgst.
In Köln wurde der Krautrock geboren, als Karlheinz Stockhausen die Bandmitglieder-to-be von Can mit seinen Kölner Klassen für neue Musik inspirierte. In Düsseldorf bringt Kraftwerks Autobahn Dich tief bis in die 70er und 80er, als Techno, New Wave und Punk die Düsseldorfer Szene prägten und von dort aus in die Welt strahlten. NEU!, die Lieblingsband von Blur und Radiohead – eine Inspiration für David Bowie und Sonic Youth, gingen aus Kraftwerk hervor. Und dann wären da noch die Toten Hosen, die jedes Punkerherz für Düsseldorf bis heute höher schlagen lassen. Die Neue Deutsche Welle kam fast gleichzeitig im Ruhrgebiet ins Rollen, als Nena aus Hagen 99 Luftballons auf ihrem Weg zum Horizont nachblickte. Große Festivals in der Bananen-Metropole #urbanana stehen bis heute für den guten Geschmack und die Lust am Feiern.

Wir nennen es #urbanana

Du hast es sicher schon gemerkt: #urbanana zelebriert unentdeckten Raum für Expeditionen abseits des Hypes. Rauer Beton und Löwenzahnmomente, Stadtaktivisten und ideenreiche Gastgeber, große Festivals und kleine Galerien, Unfertiges und ganz viel guter Geschmack lauern hinter der nächsten Ecke oder auf dem Hinterhof, der Dich magnetisch anzieht. Also schalte mit uns auf Neugier und zoom von Köln, Düsseldorf und dem Ruhrgebiet bis in die Quartiere, in die Straßen und in die Hinterhöfe, bis wir vor der Tür stehen und mutig klingeln, bei Movern & Makern, Sammlern & Jägern, bei modernen Flaneuren – und vielleicht sogar: bei neuen Freunden.

Wenn du mehr über #urbanana erfahren möchtest, besuche uns online auf dein-nrw.de / urbanana
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Instagram: @goingurbanana

Infos zu Marion Strehlow findest Du unter dein-nrw.de / strehlow

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The project NRW als Destination für urban Lifestyle und Szene short: #urbanana, is co-funded by: